Zollernalb Klinikum

News

23. Juni 2021

gematik etabliert zusammen mit dem Zollernalb Klinikum einheitliche Standards für Informationstechnische Systeme in Krankenhäusern (ISiK)

Bisher ist die IT-Systemlandschaft in deutschen Krankenhäusern oftmals so heterogen, dass der schnelle Datenaustausch be- oder sogar verhindert wird – und somit wichtige Informationen für die Behandlung der Patientinnen und Patienten nicht dort landen, wo und in welcher Form sie benötigt werden: Die Systeme können nicht miteinander „reden“.

Aktuell werden in Krankenhäusern die unterschiedlichsten IT-Systeme verwendet – oft als Insellösungen, die nicht mit anderen Systemen kompatibel sind. Die Realität ist also noch weit von der notwendigen Interoperabilität entfernt. Das ändert sich nun, wie Lars Gottwald, Leiter Business Teams bei der gematik, feststellt: „Bereits ab dem 30.06.2021 unterstützen Vorgaben der gematik den Interoperabilitätsgedanken. Denn die gemeinsame digitale Sprache für den Datenaustausch innerhalb und zwischen Krankenhäusern ist ein wichtiger, zentraler Teil der Telematikinfrastruktur. Wir haben damit den Grundstein für weitere Interoperabilitätsfestlegungen gelegt.“

Die gematik wurde vom Gesetzgeber beauftragt, Standards für Schnittstellen in Krankenhäusern zu definieren und die Umsetzung durch ein Bestätigungsverfahren zu prüfen. Mit den einheitlichen Standards auf Basis von HL7 FHIR wird nicht nur der Datenaustausch innerhalb von Krankenhäusern erleichtert, auch Sektorengrenzen können damit künftig überwunden werden.

Im Fokus der Spezifikation stehen Praxistauglichkeit und Akzeptanz der Nutzer: Für die erfolgreichen Erarbeitung der Festlegungen des Bestätigungsverfahrens war es zwingend erforderlich, die Probleme und Bedürfnisse der Krankenhäuser zu verstehen und gemeinsam zu erarbeiten, wie ISiK Erleichterungen bewirken können. Daher wurden die Festlegungen gemeinsam mit Stakeholdern der gematik sowie Organisationen wie HL7 Deutschland, BIH Innovation und der Medizininformatik-Initiative transparent erarbeitet und sind öffentlich einsehbar. In sogenannten Showcases mit sieben Krankenhäusern in ganz Deutschland wird aktuell gezeigt wie ISiK im klinischen Arbeitsalltag tatsächlich verwendet werden. „Wir demonstrieren mit den praktischen Anwendungsfällen exemplarisch wie die Interoperabilitätsvorgaben von standardisierten Schnittstellen in Kliniken eingeführt werden und umsetzbar sind“, erklärt Gottwald.

Das Zollernalb Klinikum ist stolz darauf, wie Marco Beck, stellv. IT-Leiter erklärt: “dass wir von der gematik anhand der heutigen Umsetzung und zukünftigen Ausrichtung der Interoperabilitätsvorgaben, welche wir im Rahmen unseres Pflege-Digitalisierungsprojektes nursIT in unserem Klinikum bereits realisiert haben, für eine enge Zusammenarbeit ausgewählt wurden“. Dabei freuen wir uns, als Klinikum „im Ländle“ von der gematik zu den auserwählten Kliniken zu gehören und aktiv die zukünftigen einheitlichen Standards für Informationstechnische Systeme in deutschen Krankenhäusern mitzugestalten“, führt Beck weiter motiviert aus. Neben dem Zollernalb Klinikum gehört u.a. das Universitätsklinikum Essen, Unfallkrankenhaus Berlin sowie das Klinikum rechts der Isar der TU München zu diesem Arbeitskreis der gematik.

Im Rahmen der engen Zusammenarbeit mit der gematik, gestalten wir aktiv den verbindlichen Standard für den Austausch von Gesundheitsdaten über standardisierte Schnittstellen in deutschen Krankenhäusern mit. Mit diesen standardisierten Schnittstellen werden die Weichen gestellt, zu einer patientenzentrierten und personalisierten Medizin und bisher ungeahnte Möglichkeiten für Prädiktion und Prävention durch Einbindung digitaler, KI-getriebener Gesundheitsdienste, die erstmals ganz neue Daten für unsere Gesundheit mit medizinischen Daten zusammenführen werden.