Die Drohnen werden von dem Unternehmen DiAvEn UG bereitgestellt, das als erstes deutsches Unternehmen vom Luftfahrt-Bundesamt die Genehmigung erhalten hat, mit automatisch fliegenden Drohnen außerhalb der Sichtweite des Fernpiloten über besiedeltem Gebiet zu transportieren.
Strenge Auflagen für sichere Transporte
Diese Genehmigung ist an strikte Auflagen gebunden. Zum einen müssen die Mitarbeitenden des Klinikums Schulungen bei externen Anbietern aus der bemannten Luftfahrt absolvieren, um im Umgang mit gefährlichen Stoffen geschult zu sein. Darüber hinaus müssen die Verpackung und das Containment der transportierten Güter den hohen Standards der Luftfahrt entsprechen. Zusätzlich ist eine spezielle Haftpflichtversicherung erforderlich, um den Transport abzusichern.
Testbetrieb startet im Oktober 2024
Der Testbetrieb beginnt im Oktober 2024 und umfasst die Bereitstellung von zwei Drohnen, die für die Testphase eingesetzt werden. Geplant ist, die Flugstrecke zwischen den Klinikstandorten Albstadt und Balingen zu erproben und die notwendige Ladeinfrastruktur zu installieren. Zusätzlich werden RTK-genaue Starts und Landungen an beiden Standorten durchgeführt und Flüge mit Nutzlast getestet. In Vorbereitung auf den späteren Regelbetrieb wird eine weitere Drohne für die Onboarding-Phase bereitgestellt.
Regulärer Flugbetrieb ab Februar 2025
Am 1. Februar 2025 soll der regelmäßige Flugbetrieb beginnen. Die Onboarding-Phase, die bis zum 1. August 2025 andauert, umfasst die Schulung des Personals des Zollernalb Klinikums sowie die Durchführung regelmäßiger Flüge. Die Flugfrequenz wird schrittweise erhöht, bis der Regelbetrieb aufgenommen werden kann.
Fakten zur Transportdrohne „Labfly“
Die „Labfly“-Drohne, die für die Transporte eingesetzt wird, ist eine vollautomatisierte und umweltfreundliche Lösung für den sicheren Transport von medizinischen Proben. Die Drohne verfügt über eine Reichweite von 30 Kilometern, eine maximale Nutzlast von 500 Gramm und eine Fluggeschwindigkeit von 60 km/h. Der integrierte Akku hat eine Kapazität von 260 Wh und eine Ladezeit von lediglich 30 Minuten.
Der Nutzraum der Drohne ist isoliert, um die transportierten Proben vor äußeren Einflüssen wie Hitze und Regen zu schützen. Die Temperatur im Inneren wird kontinuierlich gemessen und in einer App angezeigt. Der Zugang zur Transportkapsel ist nur über die App möglich, um eine Entnahme durch unbefugte Personen zu verhindern. Zusätzlich ist die Drohne mit einem speziellen Rettungssystem ausgestattet, das für höchste Flugsicherheit sorgt.
Nachhaltige Lösung für zeitkritische Transporte
Mit diesem innovativen Projekt möchte das Zollernalb Klinikum eine nachhaltige und effiziente Lösung für zeitkritische Labortransporte umsetzen. Die Drohnentechnologie bietet eine schnellere und umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichen Transportmethoden und entlastet so die Logistik der Klinik.
Über DiAvEn UG
DiAvEn UG ist ein Pionierunternehmen im Bereich autonomer Drohnenflüge in Deutschland. Das Unternehmen hat mit der „Labfly“-Drohne eine Lösung entwickelt, die speziell auf die Anforderungen von Kliniken und Laboren zugeschnitten ist und sichere, automatisierte Transporte ermöglicht.